Dillingen, den 1. März 1968
Am Abend des 29.02.1968 nahm der Herr über Leben und Tod unsere liebe Mitschwester
M. Odalberta (Walburga) Endres, OSF.
in seiner Barmherzigkeit in den ewigen Frieden.
Ihr leidvolles, kampfdurchsetzte Leben hatte begonnen am 20.05.1915 in Gersbach, Krs. Gunzenhausen. Unter 5 älteren Brüdern wuchs sie auf als die einzige Tochter der Gast- und Landwirtseheleute Kaspar u. Walburga Endres. Die Brüder weckten in ihr frühzeitig Angriffslust und Wehrfähigkeit. In der Fortbildungsschule zu Mitteleschenbach lernte sie unsere Schwestern kennen, sie besuchte bei ihnen auch 3 Winter hindurch die Nähschule. Allzufrüh verlor sie im Alter von 15 Jahren die gute Mutter. 2 Jahre mußte sie allein den Haushalt führen, dann schickte sie der Vater zur gründlichen Weiterbildung in die Haushaltungsschule nach Hochaltingen. Am Ende des Jahreskurses bat sie um Aufnahme in die Kandidatur. Vom Missionsseminar Reimlingen wurde das Zeugnis ausgestellt, dass die Kandidatin „mit Freude und großem Fleiß“ 3 Jahre als Küchenhilfe tätig war. So wurde sie 1936 zur hl. Einkleidung am 6.8. 1937 zur Ablegung der hl. Gelübde zugelassen.
Als Köchin durfte die Jungprofessin nach Reimlingen zurück und begann wieder froh ihre Gehorsamsarbeit . Nach einigen Jahren fiel auf, daß mit anormaler Gewichtszunahme die Herzkraft sehr merklich abnahm. Eine Reihe von schweren gesundheitlichen Störungen brachten viele Schmerzen und wachsende Not über die Schwester, bis die Ärzte ihre völlige Arbeitsunfähigkeit feststellen mußten. Die letzten schweren Wochen erlitt sie in unserem Heim in Hochaltingen. Bei meinem Besuch vor 1 Woche fand sie die trotz aller Schmerzen auffallend zufrieden und dankbar, in Bereitschaft, sich ergeben auf das Kommen des Herrn und ihre Heimholung vorzubereiten.
R.I.P.
Um das schwesterliche Fürbittgebet für die lb. Verstorbene bittet
Ihre
M. Willbranda, OSF