M. Michael Schlegel (1685-1690)

Schlegel, ein gebürtiger Spalter, trat am 7. August 1685 in Mitteleschenbach sein neues Amt an. Vorher war er Pfarrer in Heimbach gewesen. Bereits im November wollte Schlegel den untauglichen Lehrer gegen einen tauglichern ersetzt haben. Auch berichtete er nach Eichstätt über Eingriffe lutherischer Prädikanten in die Pfarrei. Kurz darauf wurde Wolfgang Monazeter neuer Lehrer im Dorf.

Nachdem Ansbach die zur Pfarrei Mitteleschenbach gehörigen Filialorte Selgenstadt, Adelmannsdorf, Ismannsdorf, Speckheim, Unter- und Oberhöhberg für sich beanspruchte, forderte Eichstätt am 16. August 1686 einen Bericht von Pfarrer Schlegel ein, wie es mit der kirchlichen Organisation vor dem Dreißigjährigen Kriege bestellt gewesen sei. Schlegel muß wie seine Pfarrei arm gewesen sein; er verlangte nicht nur mehr Einkommen, sondern brachte es auch dahin, daß er als Schuldner (24 fl 27 ½ Kr.) viele Jahre in den Kirchenrechnungen steht. Schlegel hatte bereits einmal den untauglichen Schullehrer Leonhard Lenhard, der  seit 1677 Lehrer im Dorfe war, durch eine andere Lehrkraft, Monazeter, ersetzen lassen. Allein auch dieser paßte ihm nicht. Am 16. Mai 1687 suchte er um einen anderen Lehrer nach. Eichstätt jedoch lehnte ab. Am 19. Juli 1688 beschwerte er sich bei der bischöflichen Regierung, dass die markgräflichen und eichstättischen Untertanen den kleinen Zehnten nicht mehr reichen wollten. Die Kirchenrechnung vom Jahre 1698 enthält die Notiz, daß sich die Baukosten des Jahres 1684 auf 278 fl belaufen haben, wovon auch Befehl des Bischofs der heiling den dritten Teil (92fl 58 Kr.) zu tragen hatte. 1691 erhielt die hiesige Stiftung von dem Heiling von Veitsaurach 31 fl, von Weingarten 30 fl Vorschuß auf Befehl der Generalheilingsverwaltung, die 1692 ebenfalls 20 fl vorstreckte. In diesem Jahre besichtigte der Kastner von Spalt mit zwei Maurern die Bauschöden an Kirche und Pfarrhof. Die Kirche mußte 1 fl Kriegs- und Landsteuer an das Kastenamt zahlen.