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Schwester M. Walburgis Kopp

Am Vormittag des 21. Januar 2017 starb unsere liebe Schwester M. Walburgis Kopp OSA. 

Schw. Walburgis wurde am 19. Mai 1927 in Unterhöhberg als viertes von fünf Kindern der Eheleute Xaver und Josefa Kopp geboren und am 21. Mai in Mitteleschenbach auf den Namen Kreszentia getauft. Von 1933 bis 1941 besuchte sie die Volksschule und von 1941 - 1943 die ländliche Berufsschule in Mitteleschenbach. Danach half sie im landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern mit und besuchte in dieser Zeit vom 1. April bis 15. Juli 1948 einen Haushaltungskurs bei den Armen Schulschwestern in Schillingsfürst.

Am 11. Mai 1949 trat Schwester Walburgis in unsere Gemeinschaft ein und begann am 1. September 1949 im Seminar St. Anna ihre zweijährige Ausbildung zur Kindergärtnerin. Lerneifrig, aufgeschlossen und mit großem Interesse beteiligte sie sich am Unterricht und war sehr zuverlässig und gewissenhaft in der Betreuung der Kinder. Sie schloss die Ausbildung als Drittbeste der Klasse mit sehr guten und guten Noten ab.

Am 11. Oktober 1951 begann Schw. Walburgis ihr Noviziat, das sie am 27. Oktober 1953 mit der Ablegung der ersten Gelübde und Profess beendete. Ihre Gelübde und Profess auf Lebenszeit legte sie am 13. Oktober 1956 ab.

Schwester Walburgis war von 1953 - 1957 als „Kinderschwester" in Würzburg, Heiligkreuz und in Reichenbach eingesetzt.

Aus gesundheitlichen Gründen musste sie ihre Berufstätigkeit vorübergehend aufgeben. Sie machte Aushilfe im Kinderheim des Mutterhauses. Von 1958 - 1959 besuchte sie die religionspädagogische Ergänzungsausbildung und erwarb die Missio canonica für Kindergarten und Hort.

Von 1961 - 1962 war sie noch einmal als Kindergärtnerin in Heiligkreuz.

1962 - 1969 übernahm sie Hausarbeiten im Mutterhaus und in Reyersbach und war von 1969 - 1970 als Pfarrschwester in Walldürn.

Im April 1970 übernahm sie im Mutterhaus das Ritawerk und betreute fast 30 Jahre lang (bis 1998) die große Zahl der Verehrerinnen und Verehrer unserer Patronin, der hl. Rita. Tag und Nacht klapperte ihre Schreibmaschine, packte sie Päckchen mit Ritaöl, Ritarosen und anderen Devotionalien, tippte sie Dank- und Glückwunschpost und persönliche Briefe. Sie kannte alle Freundinnen und Freunde der hl. Rita und unserer Gemeinschaft mit Namen und Adresse und wusste um viele Familiengeschichten, die sie zuverlässig und treu im Gebet mittrug. Das Ritawerk war für sie Seelsorge, da sein für die Menschen, die in ihren Anliegen auf die Fürbitte und Hilfe der hl. Rita vertrauten und sich mit der Bitte ums Gebet an unsere Gemeinschaft, an Schw. Walburgis wandten.

Als die Aufgabe immer umfangreicher wurde und ohne Computer nicht mehr zu bewältigen war, gab sie die Schreibarbeiten ab und widmete sich von 1998 bis 2007 „nur noch" dem Packen und Versenden unzähliger Päckchen mit Devotionalien. Bis jetzt erreichen uns Briefe, die namentlich und ausdrücklich Grüße an Schwester Walburgis enthalten.

Neben den vielen Verbindungen, die sie durch das Ritawerk hatte, war sie auch an unserer Klosterpforte eine wichtige Kontaktperson. Rund drei Jahrzehnte lang löste sie die Pförtnerin Tag für Tag in der Mittagszeit ab, nahm Anrufe entgegen, leitete sie weiter, empfing Besuche und bediente unzählige Male den Türöffner. Zuverlässig und treu tat sie diesen Dienst, interessierte sich für alle die kamen und gingen, konnte zuhören und verschwiegen mittragen, was ihr anvertraut wurde. Klatsch und Tratsch lagen ihr fern.

Solange sie konnte machte sie es sich zur Aufgabe, jeden Abend, auch spät nachts noch,  zu kontrollieren, ob alle Haus- und Kellertüren auch wirklich zu und abgeschlossen waren. Sie war ängstlich und fühlte sich verantwortlich, uns zu schützen, damit alle ruhig schlafen konnten. Und sie fühlte sich immer verantwortlich, Gott um Nachwuchs für unsere Gemeinschaft zu bitten. Das war ihr tägliches Gebet.

Ende Januar 2007 erkrankte Schw. Walburgis ernsthaft und lag vier Wochen auf der Intensivstation der Uniklinik Würzburg. Das war eine sehr schwere Zeit für sie. Obwohl sie zeitweise ohne Bewusstsein war wusste sie doch ganz genau, dass dort alle gut zu ihr waren. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wechselte sie in unser Alten- und Pflegeheim Haus Clara und nahm von dort aus regelmäßig und treu am Gemeinschaftsleben teil. Informiert sein und dabei sein, das war ihr bis zuletzt, als sie schon fast keine Kraft mehr hatte, wichtig.

Die letzten 10 Tage ihres Lebens musste sie im Bett verbringen und war mehr als sonst auf die Hilfe der Pflegekräfte und Mitschwestern angewiesen. Ich danke allen, die Schwester Walburgis Zeit und Kraft und Zuwendung schenkten, die sie begleiteten, pflegerisch mit allem Notwendigen versorgten und geduldig ihre bescheidenen Wünsche erfüllten.

Am Dienstag, 24. Januar 2017, geleiten wir unsere Schwester Walburgis um 13:30 Uhr auf dem Hauptfriedhof in Würzburg zu Grabe. Die Abendmesse am selben Dienstag um 18:00 Uhr feiern wir als Requiem für die Verstorbene.

Würzburg, den 21. Januar 2017
Schw. M. Elisabeth Stahl OSA
Generalvikarin

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