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Sr. M. Theresia Baumgärtner

"Maria Medingen, 12. September 1999

Liebe Schwestern,

am 11. September 1999 kurz nach 16.00 Uhr verstarb unsere liebe Mitschwester

Sr. M. Theresia Baumgärtner, OSF

aus unserem Schwesternhaus Sr. Clara in Dillingen. An diesem schönen Sommernachmittag war Sr. Theresia in Begleitung von Sr. Margunde mit der sie viele Jahre im Marthahaus in Buchloe im Konvent lebte, auf einem Spaziergang im sog. Institutsgarten. Dieser trägt jetzt im Spätsommer überreiche Frucht. Er wurde der Ort, an dem sich Sr. Theresia bis zuletzt an der Schönheit und Vielfalt der Schöpfung freuen durfte. Und er wurde der Ort, an dem der Herr selbst die Frucht ihres langen irdischen Lebens erntete. Auf dem Weg zurück zum Haus St. Clara brach Sr. Theresia zusammen. Ein plötzlicher Herztod war eingetreten.

Sr. Theresia war am 18. Juli 1911 als ein Zwilling in Unterhöhberg/Gunzenhausen geboren. Sie und ihre Zwillingsschwester wuchsen mit noch sechs Geschwistern auf dem elterlichen landwirtschaftlichen Anwesen auf. In beiden Schwestern reifte die Berufung zum Ordensleben und sie baten 1929 um Aufnahme in die Kandidatur. Am 7. Juni 1932 wurden Sr. Theresia und Sr. Katharina in Dillingen eingekleidet. Sie besiegelten ihre Lebensentscheidung gemeinsam in ihrer Erstprofeß am 10. Juni 1933 und in ihrer Ewigprofeß am 10. Juni 1936.

Als Hausfrau diente Sr. Theresia zunächst in Illertissen (1933-37) und danach in der Heilstätte in Wasach. Hier wurde ihre pflegerische Begabung entdeckt. So kam sie nach Arnstorf zur Ausbildung in der Krankenpflege und legte dort 1949 ihre staatliche Prüfung ab. Bis zum Jahr 1952 blieb Sr. Theresia in Wasach. Dann wurde die Pflege alter Menschen ihre eigentliche Wirkungsfeld: in Roggenburg (1952-70), Hochaltingen (1970-77) und Kühbach (1977-85). Im Januar 1985 durfte sie mit ihrer Sr. Katharina in den wohlverdienten Ruhstand ins Marthahaus in Buchloe gehen. Sie betreute ihre inzwischen schwer erkrankte Zwillingsschwester Tag und Nacht mit großer Liebe, bis diese am 19. April 1986 verstarb.

Sr. Theresia verlebte noch stille Jahre im Marthahaus. Ihre Tage waren vorrangig vom Gebet geprägt. Bereitwillig half sie im Haus, vor allem in der Küche, mit. Geduldig ertrug sie die Beschwerden, die ihr ein Herzleiden verursachte. Sie hatte ein kindliches, freundliches Wesen und konnte offen und froh auf Menschen zugehen.

Als im vergangenen Jahr die Konventgemeinschaft im Marthahaus aufgelöst wurde, mußte auch Sr. Theresia noch einmal Abschied nehmen. Sie tat dies in großer innerer Bereitschaft und Ergebung. Rasch lebte sie sich im Haus St. Clara ein, war dankbar und zufrieden. Auch an Tagen, an denen ihr krankes Herz ihr Leiden verursachte, war sie heiter und guter Dinge. „Ich bin glücklich und bereit zu sterben“, sagte sie immer wieder.

Wir danken Sr. Theresia für ihr einfaches, von Hingabe geprägtes Leben, für ihre Heiterkeit und ihren Frohsinn. Sie fühlte sich glücklich in ihrem irdischen Leben. So hoffen wir, daß der Herr sie vollendet und beschenkt mit ewiger Glückseligkeit. Darum wollen wir für Sr. Theresia beten.

Ihre

Sr. M. Edith, OSF

Mit uns trauert um Sr. Theresia ihre Nichte, unsere Mitschwester M. Elma auf der Franziskushöhe."

Spendenkonto

Spendenkonto der Pfarrkirchenstiftung Mitteleschenbach:

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