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Sr. M. Sponsa Fürnkäs verstorben - 22. Juni 2015

Dillingen, den 23. Juni 2015

Meine Seele wartet auf den Herrn – mehr als die Wächter auf den Morgen…“(Ps. 130)

Gestern am 22.06.2015 ist unser Gott kurz vor Mitternacht dem jahrelangen Warten unserer lieben

Sr. M. Sponsa (Rosa) Fürnkäs, OSF

entgegen gekommen. Er hat sie im Alter von 102 Jahren heimgerufen in sein Reich.

Sr. Sponsa wurde am 09.03.1913 in Mitteleschenbach, Kreis Gunzenhausen, geboren. Ihre Eltern, Johann und Franziska Fürnkäs hatten 12 Kinder. Alle Geschwister sind Sr. Sponsa bereits im Tod vorausgegangen.

Rosa verbrachte ihre Kindheit auf dem landwirtschaftlichen Anwesen in Mitteleschenbach und besuchte dort die Volksschule. Sie schreibt in ihrem Lebenslauf: „Mit 14 Jahren kam ich in das Ottilienheim Absberg, wo meine Tante, Sr. M. Optata, Köchin war. Im Ottilienheim half ich mit, die Kinder in der Schulabteilung zu betreuen. Dann kam ich in die Wäscherei.“

Am 06. 01. 1928 bat Rosa in Absberg um Aufnahme in die Kandidatur. Von November 1929 bis 31.03.1930 durfte sie die Haushaltungschule in Hochaltingen besuchen. Im Juli 1932 kam sie nach Dillingen, wo sie am 06.08.1932 mit 19 Jahren eingekleidet wurde und den Namen M. Sponsa erhielt. Am 12.08.1933 legte Sr. Sponsa Erstprofess und am 12.08.36 ewige Profess ab.

Nach der Erstprofess durfte Sr. Sponsa wieder an ihren früheren Wirkungsort Absberg zurückkehren und wurde vom 14.08.1933 bis 26.05.1941 als Wäscherin eingesetzt. Nach 8 Jahren, am 26.05.1941, wurde sie gebeten, nach Lautrach zu gehen, wo sie bis zu ihrem Tod, also 74 Jahre, lebte. In Lautrach war Sr. Sponsa im hauswirtschaftlichen und pflegerischen Bereich und in der Hausnäherei tätig. In der Zeit der Lungenheilstätte war sie für den Frauen-Speisesaal zuständig. Ihre besondere Sorge galt den Geistlichen, die als Patienten, Erholungssuchende, Exerzitienmeister in Lautrach oder im Dienst als Hausgeistliche tätig waren. Sie putzte und schmückte deren Zimmer und sorgte für deren leibliches Wohl.

Die Betreuung und Begleitung der Bewohnerinnen war ihr ein besonderes Anliegen. Es ist bekannt, dass Sr. Sponsa eine große Gruppe anvertraut wurde und sie sich mit hoher Aufmerksamkeit der Bewohnerinnen mit besonderem Hilfebedarf annahm. Mit „ihren Mädchen“ bildete sie ein Gebet-, Lebens- und Arbeitsgemeinschaft. Um der Gruppenarbeit auch in fachlicher Hinsicht gerecht zu werden, war Sr. Sponsa bereit, im fortgeschrittenem Alter noch die Ausbildung zur Heilerziehungspflegehelferin (01.09.80 bis 30.07.81) in Erlkam zu machen.

Das Leben von Sr. Sponsa war geprägt von einer tiefen Frömmigkeit und von ihrer Zugewandtheit zu den Menschen, vor allem zu denen, die ihre Zuneigung und Fürsorge am meisten brauchten. Sie war ein „Fürsorgerin“ im wahrsten Sinn des Wortes. Ihre natürlichen Begabungen stellte Sr. Sponsa in den Dienst der Schwestern- und Hausgemeinschaft:

Sie konnte sehr schön singen und unterstützte den Chor mit ihrer Sopranstimme. Sie pflegte die Blumen im Haus, stellte in der Weihnachtszeit Krippen auf und trug durch ihre Gestaltungsfähigkeit zur warmen Atmosphäre in der Einrichtung bei.

Sr. Sponsa musste zeit ihres Lebens auch durch die Schule des Leidens gehen. Schwere körperliche Arbeit hatte zur Folge, dass sie unter starken Rückenschmerzen litt und sich wiederholte Male in einer orthopädischen Klinik behandeln lassen musste. Ein Chefarzt sagte einmal zu ihr, nachdem er die Röntgenaufnahmen gesehen hatte: „Sie haben ein schmerzerfülltes Kreuz!“

Mit zunehmendem Alter wurde das Leben von Sr. Sponsa durch eine demenzielle Erkrankung eingeschränkt. Aber auch in dieser Erkrankung kamen wesentliche Inhalte ihres aktiven Lebens zum Tragen. Sie betete laut und innig und kümmerte sich solange wie möglich mit Leidenschaft um die Blumen. Vor ca. 15 Jahren erlitt Sr. Sponsa einen Schlaganfall, von dem sie sich nie mehr erholte. Nachdem das Schlucken von Nahrung schwieriger wurde und die Gefahr des Erstickens zunahm, wurde ihr 2006 eine Magensonde zur Ernährung gelegt. In den letzten Jahren konnte sich Sr. Sponsa sprachlich nicht mehr verständigen und musste sich der umfassenden Sorge und Pflege anvertrauen.

Wir danken den Mitarbeiterinnen und Mitschwestern von Regens Wagner Lautrach für diesen jahrelangen intensiven und einfühlsamen Dienst. Möge Gott, dem Sr. Sponsa zeitlebens in den ihr Anvertrauten diente, dem sie innig verbunden war und dem sie vertraute, Heimat geben in seinem Reich.

Dies erbitten wir zusammen mit unserem geistlichen Direktor Rainer Remmele und den Schwestern der Provinzleitung,

Ihre Schwester Michaela.

Spendenkonto

Spendenkonto der Pfarrkirchenstiftung Mitteleschenbach:

DE32 7659 1000 0009 5007 40 (VR - Bank)