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Sr. M. Gualfarda (Rosa) Scheuerich

Schwester M. Gualfarda Rosa Scheuerich

geboren am 10. Dezember 1924 in Mitteleschenbach

Kreis Ansbach, Diözese Eichstätt

Profess am 19. August 1953 im Kloster Maria Stern

gestorben am 09. Oktober 2008 in Fünfstetten

letzte Ruhestätte auf dem Friedhof in Fünfstetten

„Auf dich, o Herr habe ich meine Hoffnung gesetzt,

in Ewigkeit werde ich nicht zuschanden."

Te Deum

Nach schwerer, vorbildlich ertragener Krankheit verstarb im Frieden Christi am 9. Oktober 2008 unsere liebe Schwester M. Gualfarda. In den letzten Wochen und Monaten hatte sie ihr ganzes Vertrauen auf den Herrn gesetzt und daraus Kraft geschöpft für ihren Leidensweg. Der Herr wird nun ihre ewige Erfüllung sein.

 

Ihr Leben begann am 10. Dezember 1924 im mittelfränkischen Mitteleschenbach bei Gunzenhausen. Schwester M. Gualfarda erblickte als Tochter der Eheleute Johann und Anna Scheuerich, geborene Schwarz, das Licht der Welt. Mit drei weiteren Geschwistern wuchs sie auf und besuchte in ihrem Geburtsort die Volks- und Fortbildungsschule. Bis zu Beginn ihrer Lehrzeit war Rosa im Haushalt tätig. Im November 1944 trat sie in München, Marianum, als Lehrmädchen ein. Dort wirkte auch ihre Tante, die Schwester ihrer Mutter, unsere Sr. M. Gemianina. Nach ihrer Lehrzeit legte sie 1948 die Gesellenprüfung als Schneiderin ab. Im Umgang mit den Schwestern im Marianum entdeckte sie ihre eigene Berufung zum Ordensstand. Um in ihrem Beruf noch weitere Kenntnisse zu erweben, arbeitete sie in zwei Geschäften. Im Februar 1952 begann sie das Postulat in Augsburg und nahm an einem theoretischen Kurs für angehende Schneiderinnen teil. Wenige Wochen später konnte sie schon die Meisterprüfung für das Schneiderhandwerk ablegen. Bei der Einkleidung am 18. August 1952 erhielt sie den Namen Gualfarda, einem Augsburger Heiligen, dessen Reliquienschrein in St. Sebastian aufbewahrt ist. Am 19. August 1953 durfte sie im Kloster Maria Stern ihre Erstprofess und 1958 ihre Ewige Profess ablegen.

 

Nach einigen Aushilfen in Karlstadt, Bad Aibling, Mutterhaus und Fünfstetten kam sie als Meisterin ins Schutzengelhaus nach Möhren. Dort unterrichtete sie die Lehrlinge und erwarb mit ihrem frohen, hilfsbereiten Wesen nicht nur die Zuneigung und Achtung ihrer Mitschwestern, sondern auch der Heimmädchen. In dieser Zeit durfte sie an einem vierwöchigem Fachkurs im Mainwerkinstitut Paderborn teilnehmen.

 

Im Februar 1958 wechselte Schwester M. Gualfarda nach Wasserburg auf die Burg, die ihre zweite Heimat wurde. Fast 50 Jahre setzte sie dort ihre praktischen Fähigkeiten als Schneiderin ein, unterwies die damaligen Haushaltungsschülerinnen in handarbeit und nähte viel für die Heiminsassen, Schwestern und andere Kunden. In ihrem Schneiderberuf war sie daheim, arbeitete mit Phantasie und großem Geschick und verstand auch andere fachlich anzuleiten. Von 1979 bis 1992 wurde ihr das Oberinnenamt übertragen, eine Aufgabe die von ihr viel Umsicht und Tatkraft erforderte. Mit ihrer kernigen, resoluten Lebensart meisterte sie diese Aufgabe auf der Burg und erwarb viel Anerkennung und Respekt bei Behörden und der Bevölkerung Wasserburgs. Trotz aller äußerlichen Geschäftigkeit vernachlässigte sie keineswegs ihr religiöses Leben oder die mitschwesterliche Zuwendung. Mit ihren Angehörigen pflegte sie ein gutes Verhältnis und verbrachte ihren Urlaub immer wieder in ihrer mittelfränkischen Heimat.

Als die Burg im Oktober 2006 an die Kreishandwerkerschaft verkauft und die Einrichtung vin der Stiftung Attl übernommen wurde, verabschiedeten sich die Schwestern schweren Herzens von Wasserburg. Besonders schwer fiel der Abschied unserer Schwester Gualfarda, war sie doch mit vielen Wasserburgern jahrzehntelang verbunden. Ihre Fröhlichkeit, ihre Offenheit und ihr Humor werden vielen in guter Erinnerung bleiben.

Für ihren Ruhestand suchte sie das Schwesternheim in Fünfstetten aus, wo sie in jungen Jahren für kurze Zeit tätig war. Leider machte ihr schon einige Monate später eine schwere Krankheit zu schaffen. Mit Tapferkeit und tiefen Gottvertrauen trug sie ihr Leiden und war für jede Erleichterung, liebende Zuwendung und schwesterliche Hilfe dankbar. Jetzt - nach ihrer Erlösung – wissen wir sie in Gottes großer Liebe geborgen.

 

Herr, nimm unsere Schwester M. Gualfarda auf in dein ewiges Reich

und schenke ihr ewige Freude.

 

 

Spendenkonto

Spendenkonto der Pfarrkirchenstiftung Mitteleschenbach:

DE32 7659 1000 0009 5007 40 (VR - Bank)